Schützenhalle

 

Alle Schießveranstaltungen des Vereins fanden anfangs in den Kompanielokalen der einzelnen Kompanien statt. Dass unter diesen räumlichen Gegebenheiten keine schießsportlichen Glanzleistungen erzielt werden konnten, ist verständlich. Verständlich war daher auch der Wunsch vieler Schützen, einen Schießstand zu bauen. So steht schon im Gründungsprotokoll von 1956 folgender bemerkenswerte Satz: „Auf die Einrichtung eines Schießstandes muss vorläufig noch verzichtet werden.“ Allerdings hat dieses „vorläufig“ lange gewährt. Aus vielen Protokollniederschriften geht hervor, dass der Vorstand sich wiederholt auf Drängen begeisterter Schützen und der Schießoffiziere mit dem Bau eines Schießstandes auseinandersetzen musste. Es war allen Vorstandsmitgliedern klar, dass man ohne jegliches Vermögen eine solche Aufgabe nicht finanzieren konnte. Das Schützenfest war zuerst nur eine kleine Einnahmequelle des Vereins. Diese sprudelte im Laufe der Jahre jedoch immer ergiebiger und lieferte so den Grundstock eines bescheidenen Vermögens. Dass nun von Jahr zu Jahr die Stimmen lauter wurden, die forderten, nun doch endlich mit dem Bau eines Schießstandes zu beginnen, ist verständlich. Doch so einfach lagen die Dinge nicht, denn zunächst musste die Grundstücksfrage geklärt werden. Aus Sicht des Schützenvereins war der Standort gleich neben dem Schützenplatz nahezu ideal. Großes Entgegenkommen zeigte der Eigentümer Franz Flöttel, der dem Bau der Halle zustimmte und mit dem Schützenverein einen langfristigen Pachtvertrag abschloss. Die guten Beziehungen bestehen bis zum heutigen Tage. Der Verpächter ist stets kooperativ und hat für die Anliegen des Schützenvereins ein offenes Ohr.

Alwin Fischer und Martin Böckermann beim setzen einer Mauer.

Es geht voran. Franz-Hein gr. Sandermann und Heinrich Busch in Aktion.

Der Anfang ist gemacht. Der Bau der Klärgrube geht dem Ende entgegen. Günter Ottens, Franz Moormann und August Decker bei der Arbeit.

Der Dachstuhl ist gerichtet!

Es geht dem Ende zu. Nur noch wenige Steine und es ist geschafft.

Die Arbeiten an der Halle konnten abgeschlossen werden. Während eines Festaktes wird die Halle von Pfarrer Schraad eingeweiht.

Die Arbeiten an der Halle konnten abgeschlossen werden. Während eines Festaktes wird die Halle von Pfarrer Schraad eingeweiht. Die vorderen Personen von links: Franz-Heinz gr. Sandermann, Bernard Schildmeyer, Pfarrer Schraad, Bernhard Tepe, Franz Stärk.

Ein Lob gebührt den vielen, die manche Stunde uneigennützig am Bau gewirkt haben. Dank auch denen, die durch eine großartige Spende ihren Beitrag geleistet haben. So konnte dann am 01.07.1978 die Einweihung der neuen Schützenhalle durch Pfarrer Johannes Schraad erfolgen.

Mit der Einweihung der Schützenhalle war das Werk noch nicht vollendet. Der Schießstand musste noch errichtet werden. Wieder stellten sich freiwillige Helfer aus den einzelnen Kompanien zur Verfügung. Unter der sachkundigen Leitung von Günther Ottens und anderen Handwerkern gelang es, das Werk zu vollenden. Bevor Präsident Bernard Schildmeyer am 25.10.1978 den Schießstand in Gegenwart von mehr als 100 Schützen offiziell eröffnete, gab er einen kleinen Rechenschaftsbericht über das Gesamtprojekt „Schützenhalle und Schießstand“ ab. Die Gesamtkosten beliefen sich etwa auf 160.000 DM, davon habe der Verein 60 % durch Eigenmittel und Selbsthilfe aufgebracht. Gemeinde und Landkreis hätten einen Zuschuss von 40.000 DM gewährt. Den Rest der Baukosten habe der Verein durch Darlehen decken müssen. Laut Protokollbericht übergab der Präsident den Schießoffizieren die Anlage mit einem „Gut Schuss“. Es war eine gelungene Premiere.

Auch in den kommenden Jahren galt es, die Schützenhalle im Interesse der Schützen weiter auszubauen und die Anlagen zu verbessern. Unter Anleitung von Eduard Jost-Enneking und Hans Westerhaus haben viele ehrenamtliche Helfer 1987/1988 in einem Anbau weitere Damentoiletten geschaffen, die ausschließlich zu den Schützenfesttagen genutzt werden. Auf Grund der steigenden Besucherzahlen des Rüschendorfer Schützenfestes war es notwendig geworden, an den Festtagen weitere Toiletten zur Verfügung zu stellen.

Auch in der Halle selber wurden Veränderungen vorgenommen. 1986 konnten neue Tische und 1993 70 neue Stühle zum Preis von je 100 DM angeschafft werden. Da die Schützen in dringenden Fällen jederzeit erreichbar sein sollten und noch niemand über ein Handy verfügte, wurde im Jahre 1987 ein Telefonanschluß gelegt.

Nach entsprechendem Vorstandsbeschluss wurde dann 1988 in der Schützenhalle eine Bildergalerie mit sämtlichen ehemaligen Königspaaren geschaffen. Auch Bilder der Kinderkönigspaare wurden aufgehängt.

Die Decken- und Randbalken für die Beleuchtung konnten in der Halle der Tischlerei Maue vorgefertigt werden. Von links: Hubert Fröhle, Arnold Beim Steine und Stefan Rusche.

Zwischendurch wurde zur Erhaltung der Arbeitskraft eine kleine Bierpause eingehalten. Von links: Arnold Beim Steine, Bernd Hagen, Michael Steinbach, Matthias Maue, Stefan Rusche und Werner Kuhlmann.

Danach geht es mit vereinten Kräften weiter. Der Randbalken mit einer Länge von 12m wird untergebaut.

Oberhalb der Theke mit Rauchabzug werden die letzten Deckenplatten eingebaut.

Fachleute unter sich. Wie lange es wohl gedauert hat, bis das Bild richtig hing? Von links: Richard gr. Klönne, Johannes Steinbach, Franz Moormann.

Unter den kritischen Augen der Fahnenträger hängen die Platzkommandanten den Fahnenschrank auf.

Der Thekenbereich vor den umfangreichen Umbaumaßnahmen.

Die Halle erstrahlt in neuem Glanz. Auch der Thekenüberbau ist besonders gelungen.

Problematisch war von jeher die Akustik in der Schützenhalle. Bei größeren Veranstaltungen war es kaum möglich, ein vernünftiges Gespräch zu führen. Nahezu zwei Jahre wurde im Vorstand diskutiert, wie hier Abhilfe geschaffen werden könnte. Am 11. Dezember 2002 wurde dann der Beschluss gefasst, in der Schützenhalle eine Akustikdecke anzubringen. Unter der fachkundigen Leitung von Johannes Steinbach konnte das Vorhaben in der Winterpause realisiert und termingerecht im Februar 2003 zum Abschluss gebracht werden. Es waren umfangreiche Arbeiten, die es durchzuführen galt. Im Rahmen des Deckeneinbaus wurde auch gleichzeitig für eine zeitgemäße Beleuchtung gesorgt und für alle Fälle Kupferrohrleitungen oberhalb der Decke verlegt. Danach konnten die Akustikplatten mit Samthandschuhen eingelegt werden. Auch der Thekenüberbau wurde ansprechender gestaltet. Das hatte zur Folge, dass der Fahnenschrank umgehängt werden musste. In diesem Zusammenhang konnte neben dem Raum für die Schießaufsicht ein Gewehrschrank geschaffen werden, der den Anforderungen der neuesten sicherheitstechnischen Bestimmungen gerecht wurde. Im Rahmen der Baumaßnahmen wurden zudem die Wände neu gestrichen. Diese umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten konnten kostengünstig realisiert werden. Erfreulich ist dabei, dass der festgesetzte Kostenrahmen nicht überschritten wurde. Der Verein hatte lediglich die Materialkosten in Höhe von rund 5.000€ zu tragen. Lohnkosten fielen nicht an, da die Arbeiten ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt wurden. Rd. 400 Arbeitsstunden haben die Schützen unentgeltlich erbracht. Als kleines Dankeschön wurden die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu einem gemütlichen Abend eingeladen, um gemeinsam den Abschluss der Arbeiten gebührend zu feiern.